Comtheo * Meditationen von Vikarin Susanne Jensen


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Du stellst meine Füße auf weiten Raum und läßt mich den Horizont sehen.

1.Meditations-Abend - 15.August - Symbol: „Auge“
Ich begrüße sie ganz herzlich zu diesem
Meditations-Abend, mit dem Thema „Auge“.
Es geht um das Auge, das Sehen,
um heiter stimmende Bilder 
und belastende Bilder.
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Im Laufe auch nur eines Tages
nehmen unsere Augen unendlich viele Bilder auf.
Es sind Eindrücke / Reize, die durch unser
Wahrnehmungs-Organ „Auge“ zu uns gelangen.

Dies geschieht ganz bewußt durch Hinkucken,
geschieht aber auch im Vorbeigehen.
Unser Gehirn nimmt unendlich viele Bilder auf.

Bilder des Tages:
Belastende Bilder unserer Wirklichkeit, 
Belastende Bilder aus den Medien:
Zeitungsbilder - Fernsehsequenzen

Oft spektakuläre Aufnahmen, die unser Auge fest halten,
und sich dann in unser Unterbewußtsein drängen.
Diese Bilder nehmen gefangen, erzeugen Gefühle und
brennen sich manchmal richtig fest in die Seele ein.

Was können wir tun gegen diese Reiz-Überflutung
von negativen belastenden Bildern?
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Wir stellen uns einfach vor,
daß wir am Ende eines langen Tages,
die belastenden Bilder ausatmen.

Mit jedem Ausatmen werden wir leichter,
wird unser Gemüt heller - verläßt uns
eines dieser Bilder.

Wir setzen uns so hin, das es bequem ist
und wir gut atmen können.
Unsere Aufmerksamkeit richten wir nur auf das Ausatmen.

Dabei mag uns bewußt sein,
daß das Atmen eine Fähigkeit ist,
die wir von Gott geschenkt bekommen haben.
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Canon in D-Dur (7:44) 
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Gegenbild, das unser inneres Kind ansprechen soll
Ich möchte Sie einladen zu einer Circus-Phantasie

Es ist Samstag-Abend.
Die Sonne liegt tief über dem großen Platz  und
Die Siluette des Circus-Romani zeichnet sich gegen den Horizont ab.
Meine Füße gehen leichter - sie freuen sich auf ausgelassene Stunden,
auf Lachen, Farben und schöne Stimmung.
Duft von Sägespähnen steigt mir in die Nase -
und mit diesem Duft kommen mir Erinnerungen ins Gedächtnis,
Erinnerungen an Kindertage.
Popkorn und Zuckerwatte gehören obligatorisch dazu.
Plötzlich lacht ein Kind neben mir laut auf,
es lacht ein freies fröhliches Lachen.
Der Gang wird schneller, die Menschen drängen zum Kassenwagen,
viele Stimmen sind zu hören - Gesprächsfetzen ... es geht schnell.
„Gut dem Dinge“, ein Platz gleich in der 1.Reihe, direkt an der Manege.
So schön habe ich noch nie gesessen.
Als Kind hätte ich ein wenig Angst gehabt, so weit vorne ... ja früher

Der Sitz ist doch ein wenig hart - doch das gehört dazu.
Ich beginne tief zu atmen und merke, daß
die schweren Gedanken des Tages langsam verschwinden.
Meine Augen wandern, sehen viele Menschen - viele Kinder.
Spannung liegt in der Luft.
Was wird wohl die gefährlichste Nummer mit den mutigsten Artisten werden?
Eine Blondiene auf dem Drahtseil, Jongleure, Pferde und Schlangen,
eine Sensation mit Trommelwirbel folgt der anderen.
Dabei wird meine Tüte mit Leckereien langsam leer.
Zum Glück gibt es eine Pause zum Nachschub-holen,
so mögen sie ruhig kommen, die nächsten gefährlichen Nummern:

Das Licht wird abgedunkelt, 
die Scheinwerferkegel gleiten suchend durch den Raum 
und bleiben vor dem großen roten Vorhang stehen.
Ich bewege mich auf meinem Sitz etwas unruhig hin und her, 
das ist die Spannung.

Aus einer dunklen Ecke heraus dringt eine Stimme:
	Da bin ich aber gar nicht, hä hä hä - hier bin ich!
Die Scheinwerfer suchen die Reihen ab, „Woher kommt die Stimme?“
	Nein hier!
Plötzlich merke ich wie sich jemand dicht neben mich drängt,
ich spüre einen sanften Druck an meiner Schulter,
Ohne Zweifel, der Gesuchte sitzt neben mir!
	Nein hier! 
Ein breit lachendes Clowns-Gesicht blickt mich fröhlich an.
Der Bursche hat sich neben mich und meinen Sitznachbarn gedrängt!
Die Scheinwerfer tauchen uns beide in helles Licht -
innerlich schüttel ich meinen Kopf:
So was, nun sitze ich neben diesem umwerfend fröhlich lachenden Clown!

Diese schöne Begegnung ist so schnell vorbei, wie sie kam, 
der Clown springt schwungvoll in die Manege,
dabei fällt ihm beinahe der Hut von Kopf.
	Ich habe eine ganz schwierige Aufgabe
	Ich brauche jemand, der einen Bärenmut hat - mutiger als Clown selbst !
	Vielleicht der Muskelmann in der dritten Reihe, 
	seh´n aus wie Arnold Schwarzenegger - nein, sind sie nicht so mutig ?
Er zeigt auf einen kleinen Dicken, der etwas verlegen um sich schaut.
	Ich brauche einen der mutiger ist als ich.
	Hab ich nicht eben neben einer ganz Mutigen gesessen?

Noch bevor der Sinn dieser Worte bei mir richtig ankommen kann,
bewegt sich der Clown zielsicher auf mich zu,
die Scheinwerfer folgen ihm - und mir gehen langsam die Haare hoch:
Es ist eben doch riskant in der 1.Reihe zu sitzen.
	Ohhhh - ich habe sie gefunden! Eine gaaanz Mutige!

Auf den Sägespähnen ist eine Kunststoff-Plane ausgelegt, 
ein weicher Untergrund.
Vom Clown geführt bewege ich mich ins Zentrum,
ins Zentrum der Gefahr ? 
Alle klatschen, - Wieso klatschen die alle ? - 
Plötzlich geht der große Vorhang zum Manegen-Eingang auf.
Zwei Circus-Arbeiter tragen eine schwere Kiste herein  und
der Clown macht sich umständlich an dieser Kiste zu schaffen.

Ein Trommelwirbel hebt an, 
bedeutungsvolle Miene und Finger auf den Mund: Pssssss!
Der Clown öffnet vorsichtig und holt ein kleines Röhrchen hervor.
Ein Röhrchen mit Seifenlauge für Seifenblasen.
	Sie machen ganz große runde Seifenblasen - bitte
	Ganz schöne Seifenblasen!

Ich sehe in das einnehmende fröhliche Clowns-Gesicht
und greife nach der Seifenlauge. 
Meine Hände zittern und zögern - der Trommelwirbel hebt wieder
ganz leise an - dann wird es ganz still.
	Ganz schöne Seifenblasen! - bitte
Erst sind sie noch ganz klein und zerplatzen schnell auf dem Boden.
Dann werden sie größer und größer: 
bunt schimmernde, leicht schwebende Seifenblasen,
ja sie tantzen durch die Circus-Manege,
tantzen einen glücklichen Augenblick.

Ich und der Clown - wir sind glücklich.
	Schööööööön
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Bilder vom Playmobil-Circus 
CD: Kumalawé, Cirque du soleil
Hut und Seifenblasen
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Lieber Gott, 
wir tragen oft sehr schwer an dem,
was unsere Augen sehen müssen.
Gib uns die Kraft diesen negativen Bildern
etwas entgegen zu setzen.

Lieber Gott,
hilf uns, wenn wir dabei unser inneres Kind
ansprechen wollen, wenn wir träumen und 
phantasieren wollen.
Laß uns diese Welt als Rückzugsmöglichkeit und
vorallem als Kraftquelle, um von neuem dem Negativen und
Lebensverneinenden real begegnen zu können..

Lieber Gott,
mit dem Bild von der kommenden Welt
zeigst du uns das größte und schönste Bild,
das wir uns vorstellen können. -
Deine kommende Welt, 
in der Güte und Treue sich begegnen und
in der Gerechtigkeit und Friede sich küssen.

Lieber Gott,
stelle unsere Füße auf weiten Raum,
so daß wir dort frei aus- und einatmen können und
dabei unsere innere Weite spüren,
die du uns gegeben hast.

Heiliger und barmherziger Gott,
wir bitten dich sei bei den Menschen in dem
russischen U-Boot „Kursk“.
Hilf - daß sie nicht sterben müssen.
Hilf den Helfern, die alles versuchen,
um sie zu retten.

Amen

Ubi caritas et amor, deus ibi est

Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.  AMEN

Ich spreche für uns Luthers Abendsegen:
Ich danke dir, mein himmlischer Vater,
durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn,
daß du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast,
und bitte dich,
du wollest mir vergeben alle meine Sünde,
wo ich Unrecht getan habe,
und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten.
Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele
und alles in deine Hände.
Dein heiliger Engel sei mit mir,
daß der böse Feind keine Macht an mir finde. AMEN

  CD: Anugama - Classic Fantasy, Nr: 1. Canon in D-Dur für Streicher und Basso Contunoue -Pachelbel - (7`44) 
Das Tempo der Musikstücke ist bewußt auf 60 Schläge pro Minute festgelegt, was einem entspannten langsamen 
Herzschlag entspricht. Daduchr wird eine äußerst beruhigende Wirkung erziehlt.

Ideen und Mails